Donnerstag, 20. Dezember 2007

Pascal und Philosophie

Von Blaise Pascal bin ich seit der 10. Klasse irgendwie immer wieder fasziniert.
Damals war es ein Referat in ner Gruppe über "Philosophie im Barock", wo ich mir relativ zufällig aus einer vorgegebenen Liste mit Namen Blaise Pascal ausgesucht hab. War dann echt überrascht von dem vielen wissenschaftlichen Zeug, was ich über ihn gefunden hab - einiges davon fand ich interessanter als die Philosophie...hätte das Referat dann fast lieber in Physik oder Mathe gehalten statt Deutsch.
Mit 19 hat Pascal eine der ersten Rechenmaschinen erfunden, also quasi nen Vorläufer für die Computer heute. Und das Pascalsche Dreieck kennt man ja auch (oder Pascalsche Identität, für die, die das mal gelernt haben;)). Die Einheit Pascal für den Druck, und was weiß ich nicht noch alles. So ein Genie halt.

Und dann die andere Seite. (Wobei das für Pascal wohl gar nicht so gegensätzlich war.) Radikal religiös, oder auch fundamentalistisch (je nachdem, wie man den Begriff definiert). Ist mir btw nicht unsympathisch... ;)

Mit der Pascalschen Wette hab ich mich aber bis heute nicht so richtig anfreunden können. sinngemäß: "Entweder Gott existiert, oder nicht. Niemand weiß es, für eine Möglichkeit muss man sich aber entscheiden. Falls Gott nicht existiert, ist eh egal, was man gewählt hat; falls doch, dann kann man am Ende nur mit Glauben gewinnen."
Das Argument klingt für mich irgendwie nicht überzeugend. Überhaupt nicht.
  • Vielleicht weil Gott nicht so bestrafend denkt. Wenn er so wäre, so gnadenlos, wenn er kalt und gefühllos sagen würde "du hast geglaubt-> belohnung, du nicht-> strafe" ... ich weiß nicht, ob ich dann nicht lieber ohne ihn leben würde. Keine Ahnung. Kann schon sein, dass ich dann sagen würde "hey Gott, du kannst mich mal, bist eh blöd, ich mach was ich will, mit dir will ich sowieso nichts zu tun haben." Vielleicht. Dann wär mir aber auch egal, dass ich die Wette verlier.
  • Vielleicht weil man Gott nicht beweisen kann. Und auch nicht mit rationalen Argumenten von der Existenz Gottes überzeugt werden. Gut begründen kann man sie, das schon, aber: man kann sich nie zu 100% sicher sein... wahrscheinlich belügt man sich sogar selbst, wenn man behauptet, ganz sicher zu sein. Ist btw gut, daran immer wieder erinnert zu werden...
    Die c % (c > 0) Unsicherheit gibt es halt wirklich für jeden... oder: Was ist, wenn es doch (nicht) stimmt?
Auf jeden Fall ist es auch nicht unlogisch, an Gott zu glauben.
und dazu passt jetzt doch ein Zitat von Blaise Pascal ganz gut:

Gott gibt soviel Licht, dass wer glauben will; glauben kann! Und ER läßt soviel im Dunkeln, dass wer nicht glauben will; nicht glauben muß!
(Blaise Pascal)


Womit ich bei der Frage Entscheidungsfreiheit und freier Wille des Menschen bin...also manchmal denk ich schon zuviel auf einmal *g*

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