"
Ich hab doch keine Ahnung." Dunkelheit ist manchmal ganz schön, wenn man nicht alles sehen kann und sich vielleicht auch verstecken, find ich. Solange man irgendwann mal wieder Licht sieht, und vorher schon ab und zu ein blinkendes Licht, was an den irgendwie weit entfernten Tag erinnert. Denn an die Dunkelheit gewöhnen kann man sich auch, wenn sie nur grau ist und nicht so ganz schwarz. Vielleicht auch dann, das weiß ich nicht, weil bei mir ist es nachts immer hell. Irgendwie. Das hat aber gar nicht soviel damit zu tun, ist mir nur grad so irgendwie eingefallen. Und aus meinem Bewusstsein kam auch nicht alles.
elein - Fr, 14. Nov. 2008, 20:29
- 0 Trackbacks
Ziemlich beeindruckt hat mich gestern das
Zeugnis des Polykarp aus dem 2. Jahrhundert.
Wikipedia sagt, ich kann dem Text vertrauen, der ist
"als eine der ganz wenigen als echt geltenden zeitgenössischen Beschreibungen einer Christenverfolgung [...] auch historisch von Interesse." Wahrscheinlich ist er auch glaubhafter als Wikipedia, aber wer weiß das schon. ;)
"Einer aber [...] geriet in Angst beim Anblick der Bestien. Gerade er war es, der sich freiwillig dem Gerichte gestellt [...] hatte. Ihn bewog der Prokonsul durch wiederholtes Zureden zu schwören und zu opfern. Darum, Brüder, loben wir nicht die, welche sich selbst darbieten; so lehrt auch nicht das Evangelium."
Märtyrer waren also nicht alles nur lebensmüde Masochisten (wie es ja hätte sein können, ich hab die Theorie schon ernsthaft gehört) und sollten es auch nicht sein. Deswegen ist es auch nicht erstrebenswert, nach China zu gehen und zu hoffen, dass man dort dann im Gefängnis sitzen darf, nett gefoltert wird und schließlich zum Märtyrer oder doch zumindest zum
Bekenner wird. Auch wenns einem vielleicht manchmal aus der Entfernung cooler vorkommt, als hier im langweiligen Deutschland zu leben, wo man als Christen weder verfolgt noch sonstwie für wichtig gehalten wird.
Treue ist viel wichtiger, und die kann man auch hier leben. Oder zumindest, sich darum bemühen. Das kann man immer, aber leicht ist es nicht.
"Fluche Christo!" hieß es bei Polykarp, und er ließ sich lieber umbringen als das:
"Sechsundachtzig Jahre diene ich ihm, und er hat mir nie ein Leid getan; wie könnte ich meinen König und Erlöser lästern?"
Polykarp ist damit wichtig und berühmt geworden, aber es war nicht nur der eine Satz. Das hat ganz klein angefangen, noch nicht einmal mit den ganzen 86 Jahren auf einmal, sondern mit vielen kurzen Augenblicken. Mit den ganz kleinen Entscheidungen, wo man sich denkt, darauf kommt es nun doch nicht an. Ich zumindest kenn viele davon. Wenns drauf ankäme, würd ich mich dafür foltern lassen, theoretisch; aber da es ja niemanden interessiert, bin ich dann doch zu bequem und lass es mir nicht wirklich viel kosten.
Was ich nebenbei auch interessant fand, zum Thema Heiligen- und Reliquienverehrung: Anscheinend gab so früh schon Probleme, das zu begründen, und die Leute verstanden es einfach nicht. Erinnert mich irgendwie an manche Diskussionen mit Nichtkatholiken ;)
"daß wir seine Überbleibsel nicht davontragen sollten, obschon viele dies zu tun [...] begehrten. [Man ersuchte den Prokonsul,] er möge seinen Leib nicht herausgeben, damit sie nicht - das sind seine Worte - den Gekreuzigten verlassen und diesen anzubeten anfangen. [...] sie begreifen nicht, daß wir Christus niemals verlassen werden, [...] und daß wir auch keinen andern anbeten können. Denn ihn beten wir an, weil er der Sohn Gottes ist. Den Zeugen aber erweisen wir als Schülern und Nachahmern des Herrn gebührende Liebe wegen ihrer unübertrefflichen Zuneigung zu ihrem König und Lehrer. Möchten doch auch wir ihre Genossen und Mitschüler werden!"
elein - Mi, 9. Apr. 2008, 00:34
- 0 Trackbacks
viel Zeit + kreative Phase + x - Internet + Paint =
elein - Mi, 5. Mär. 2008, 12:01
- 0 Trackbacks
"Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott." (Ex 20,5)
heute "zufällig" gefunden bei
anima.
Bitte, Gott, ich brauch dich mehr als jemals. Ich brauch dich in jeder Sekunde meines Lebens. Ob ich aber will, dass du so eifersüchtig bist...weiß nicht so genau. Ähhm doch, will ich, weil du mir das allerbeste Leben geben willst und kannst. Nicht das voll tolle Leben, was ich vielleicht gern hätte, sondern noch tausendmal besser. Ich glaubs dir einfach mal.
elein - Fr, 27. Jul. 2007, 13:55
- 0 Trackbacks
Nachdem ich heute mal wieder einen Blick in die Zeitung geworfen und fast nur noch Artikel über den so dringend notwendigen Ausbau von Ganztagesschulen gesehen hab, muss der Beitrag jetzt doch sein.
Am Sonntag hab ich wohl erfolglos aus irgendeinem Grund versucht, meiner Mutter zu erklären, wie schlimm es für mich war, mich mit dieser Erziehung und Welt(un)erfahrenheit im täglichen Leben außerhalb der Familie zu bewegen. Dass es beinahe jeden Tag so war, als ob ich als Außerirdischer irgendwo ausgesetzt wurde und von gar nichts was weiß. Ich hab mich dran gewöhnt gehabt, bin es jetzt immer noch oft, auch wenn ich heute "integriert" in diese Welt bin wie nie zuvor.
Ich glaub immer noch, dass der normale Durchschnittsmensch das wohl nie wirklich verstehen kann. Wenn auch jeder bis zu einem gewissen Grad die Erfahrung macht, mal nicht mitreden zu können, so ist das immer nur ein begrenztes Gebiet. Bei mir auch, natürlich, aber es ist was anderes, ob man "noch nie im Ikea war" und deswegen nicht weiß, wie man sich da benimmt, oder ob man irgendwann das Gefühl hat, kein Gespräch führen zu können, ohne mindestens die Hälfte nicht nachvollziehen zu können. Selbst unter Freunden merkt, dass man sich keine Vorstellung von ihrem Leben machen kann. Ich erinner mich an einige so Situationen, im Rückblick ist das eher lustig, auch damals hab ichs nicht als schlimm empfunden, ich kannte ja nichts anderes. Aber wenn man in der 8. Klasse zum Abschluss gemeinsam ins Kino geht, die Klasse eifrig über den Film diskutiert und ich selber noch nie im Kino war (ehrlich...) und keine Vorstellung davon hab, von was die reden, dann ist das nicht ganz leicht gewesen. Vor allem weil ich mir nie was anmerken lassen wollte. Oder Freundinnen miteinander übers Shopping am Wochenende reden, von "H und M", NewYorker, C&A und Müller, und ich einfach keinen von den Namen schon mal gehört hab, noch nicht mal weiß was man da verkauft... Oder man versucht mir nur nen Weg zu beschreiben, wenn ich schon mal zugegeben hab, dass ich nicht weiß, wo ich denn das Kino find: "Also du kommst dann den Marienplatz runter (Marienplatz??) und dann...weißt du, wo der Müller ist?" Ähhh...nee...(was um Himmels willen ist der Müller?) Kurz und gut, irgendwann hab ichs aufgegeben, irgendjemand nach irgendnem Weg zu fragen ;) und musste mir das später erst wieder angewöhnen. Auf jeden Fall, heute lach ich über diese Situationen, aber das war wirklich so. Ich hab mich nie wirklich wohl gefühlt und bin mir die ganze Zeit nur vorgekommen wie ein Außerirdischer. Jeder redet von McDonalds wie von seinem zweiten Zuhause und ich hab noch nie in meinem Leben nen Hamburger gesehn.
Meine Mutter war nach meinen Erzählungen irgendwann fast verunsichert und hat gemeint, was sie denn hätte anders machen sollen? Irgendwie dachte sie, ich würde ihr Vorwürfe machen wollen. Und sie hat mir von Alkoholproblemen von irgendwelchen Verwandten erzählt, und dass sie uns doch nur bewahren wollte.
Natürlich, ich bin mir doch auch nie eingesperrt vorgekommen, ich durfte doch alles, wirklich alles. Ich wollte nur nicht. Keine Ironie. Ich bin mir noch nicht mal "bewahrt" vorgekommen. Ich wollte vieles nur selber nicht, weil ich doch nur kannte, was mir erzählt wurde.
Noch ein Beispiel: Die liebe kleine Tochter findet ne uralte Abizeitung vom Gymi, liest die aufmerksam und kriegt dann erzählt: "Versprich mir, dass du nie ins Czardas gehst, weil da gibts Drogen". Wo es Drogen gibt, da will doch die liebe kleine Tochter sowieso nicht hin, mit kindlicher Fantasie denkt sie sich aus, wie schrecklich das Czardas wohl ist. Und das Ganze hat den Vorteil, dass sie Jahre später immer noch ne Vorstellung vom Czardas hat (auch wenn sie nicht weiß, wo das liegt...nicht in ihren kühnsten Träumen hätte sie das gedanklich mitten in die Innenstadt gelegt, schon allein, weil "die Hochstatt" sowieso was völlig Unbekanntes war). Meine Eltern würden wohl abstreiten, dass sie mir je das Czardas verboten haben, und sie haben damit sicher recht, dass sie es nicht so gemeint hatten. Mir ist die Szene nur deswegen überhaupt in Erinnerung geblieben, weil es so äußerst selten vorkam, dass sie mich wirklich vor was gewarnt haben.
Aber genug von den Beispielen. Ich glaub, ich könnt noch ewig so weitererzählen, vieles haben bestimmt andre auch so ähnlich erlebt.
Was ich eigentlich sagen wollte: Ich bin im Nachhinein dankbar dafür. Und ich würde meinen Kindern die gleichen Erfahrungen wünschen. Das ist kein Sadismus, nein, ich finde wirklich, eine Portion mehr Weltfremdheit würde vielen nicht schaden. In dem Sinn, dass man selbst andere Erfahrungen hat als andere. Dass man die Welt anders betrachtet, aus einer anderen Perspektive und mit anderem Blickwinkel. Vielleicht versteh ich nicht jeden Klatsch und Tratsch, oder kann nicht über Fernsehgewohnheiten mitreden, aber manchmal hab ich doch das Gefühl, mehr sehen zu können als viele andere, und hinter die Kulissen zu schauen. Ich sollte mich mehr politisch engagieren, ja, ich hätte viel zu sagen. Sicher genauso nur von außen übernommene Vorstellungen, wie das bei jedem so ist. Aber es wären wirklich andere Einflüsse, die mich geprägt haben, und das ist doch wohl für eine Demokratie besonders wichtig.
Diese Einheitsmenschen, wie mir ganz viele andere lange Zeit vorkamen, weil ich selber so anders war, die haben auch eine Einheitsmeinung. Von meinem extremen außerirdischen Standpunkt aus zumindest. Natürlich ist aber jeder stolz auf seine eigene Meinung. Ich glaube, eine wirkliche eigene Meinung kann man nur entwickeln, wenn man eigene Erfahrungen hat, die sich von denen der anderen unterscheiden. Keiner ist gern ganz allein, würd ich mal so behaupten. Ich bin also im Nachhinein wirklich froh über meine Weltfremdheit. Und in Ganztagesschulen, um zum Anfang zurückzukommen, sollen die Kinder den ganzen Tag pädagogisch sinnvoll mit aufeinander abgestimmten Inhalten gefüttert werden. Wie wärs denn damit, die Eindrücke absichtlich NICHT aufeinander abzustimmen? Wie wärs denn damit, die Kinder nachmittags in ihre weltfremden Familien zurückzuschicken, wo sie überhaupt nicht gefördert werden? Dann traut man dem Kind selbstständiges vernetztes Denken auch wirklich zu. Ich glaub nicht, dass die damit überfordert sind.
elein - Di, 10. Jul. 2007, 14:27
- 0 Trackbacks
Interpretationen von Handlungen und Worten anderer sind gar nicht so einfach. Je länger man alleine drüber nachdenkt, glaube ich, desto subjektiver werden sie. Und keiner kann mehr so wirklich nachvollziehen, was man sich so denkt. Es entspricht auch nicht mehr der Wirklichkeit.
Solang ich weiß, dass das so ist, ist es für mich noch ok. Mir ist dann klar, dass alles rein meiner Fantasie entsprungen ist, und ich mach auch (meistens, hoff ich doch) nicht den Fehler, meine Interpretation der Dinge nach außen zu tragen. Ich glaub nämlich, für andre ist das dann schwieriger, die Interpretation richtig zu stellen. Ich glaub das nicht mehr nur, ich weiß das leider leider auch aus Erfahrung.
Besser wär entweder, gleich nachzufragen, sofort ehrlich zu sein oder auch mal nicht ganz ehrlich zu sein. Oder die für mich nicht so harte Tour, die halt nicht unbedingt so funktioniert, wie sie sollte. Reden ist auch viel zu schwierig. Find ich.
Und jetzt, bitte, nicht interpretieren was ich gesagt oder geschrieben hab. Es wird so oder so was falsches dabei rauskommen.
elein - Di, 3. Jul. 2007, 02:55
- 0 Trackbacks
meine kreative fantasie denkt dinge die ich gern erleben würde
regenbogen durcheinander und die liebe luise miller kommt schon wieder
leben haben und verantwortung erfüllen
träume sind schäume
verraten und verkauft, die ehrlichkeit nimmt manches in kauf
was ich nicht sollte, was ich vielleicht nicht will
und wo bist du dabei? hab ich dich wirklich vergessen? warum drängst du dich nie so in meine gedanken?
zeig mir was du mir darin zeigen willst, ich will lernen was du mich dadurch lehren willst
oder was soll ich tun? was soll ich lassen?
gedanken werden abgeschüttelt, wieder neuer versuch richtig zu sein
ich krieg mein leben nicht hin
ich kann das nicht alleine
morgen werd ichs besser machen ist ne dumme ausrede, was aber sonst?
elein - Mo, 18. Jun. 2007, 15:28
- 0 Trackbacks
... and Darcy, after a few moments recollection, was not sorry for it. He began to feel the danger of paying Elizabeth too much attention.
pride and prejudice by jane austen, end of chapter 11.
habs glaub ich gefunden.
elein - So, 29. Apr. 2007, 22:50
- 0 Trackbacks
Machs gut, bleib anständig. Gute Zeit!
Als obs irgendwelche Zweifel dran gäb, dass ich anständig bleib. Ist wahrscheinlich so die einzige persönliche Sache, die man mir sagen kann, weil man sonst nichts von mir weiß, als dass ich "anständig" bin. Will ich ja auch sein. Nur manchmal, da hört sich das so - langweilig an...
Vielleicht sollt ich wirklich genau drauf aufpassen, dass ich auch echt "anständig" bleib und mich nicht so schleichend aber sicher in die falsche Richtung beweg. Bedeutet nicht konkret was, aber es ist ja nicht so selbstverständlich, anständig zu sein, wie sich das anhört. Muss ich vielleicht wirklich was dafür tun...
elein - Di, 25. Jul. 2006, 22:47
- 0 Trackbacks