so, waehrend jetzt meine fotos schoen hochgeladen werden und studivz "nachts" ihre server durchchecken, hab ich mal zeit um was zu schreiben.
bin in airlie beach und warte darauf, dass ich morgen zu den whitsundays kann. das internet kostet nur 2 aud pro stunde (wenn ich das richtig verstanden hab ;)) und die sonne scheint draussen. das meer ist immer noch blau und alles andere passt auch, mir gehts also gut ;)

paar neue erkenntnisse, die ich so hatte in den letzten tagen:

- weltkrieg heisst weltkrieg, weil die ganze welt beteiligt ist. das nennt man nicht nur irgendwie so. fand es echt seltsam zu sehen, dass hier ruinen aus dem 2. weltkrieg rumstehen und immer wieder war memorials rumstehen. noch seltsamer, als deutscher davor zu stehen und sich nicht besonders schuldig zu fuehlen. und dass ich ernsthaft gefragt werde, ob ich aus ost- oder westdeutschland bin.

- in deutschland koennte man eigentlich auch mal ne rundreise machen, oder europa. es gibt bestimmt noch viel viel mehr zu sehen, und irgendwie ist es seltsam, dass ich noch nie wirklich in norddeutschland war, aber hier.

- der mond sieht hier wirklich cool aus, irgendwie andersrum als zuhause, und ich hab immer noch nicht wirklich rausgefunden, in welcher himmelsrichtung denn jetzt die sonne aufgeht und so...

- geld und luxus ist NICHT das, was wirklich gluecklich macht. kein bisschen, im gegenteil.
uebrigens: was mich grad so interessiert, ne ganz persoenliche frage: wann/wie/wo warst du in deinem leben bisher am gluecklichsten? warum? ein moment oder ne zeitspanne? was war der grund? (ich habs fuer mich selber noch nicht beantwortet...)

- es ist nicht selbstverstaendlich, dass man einfach den wasserhahn aufdreht und dann wasser rauskommt. und klimaveraenderung fand ich immer langweilig. wenn das aber heisst, dass bei uns auch mal so ekliges gechlortes wasser (hoffentlich) aus dem wasserhahn kommt, dann ist das doch irgendwie wichtig. und die armen in afrika oder wo auch immer, die kilometerweise zu nem dreckigen wasserloch laufen.

- die katholische kirche ist krass. hab noch nie soo realisiert, wie weltweit die ist. und unsichtbar und sichtbar. wie wir eine familie sind und die bestimmt krasseste gemeinschaft, die es ueberhaupt gibt. und gleichzeitig so normal und bodenstaendig und einfach nur alltag fuer die leute. aber mitten darin kommt gott auf die welt, immer wieder und ueberall. wir sind so verschieden und doch haelt uns was zusammen, es muss irgendwie wirklich uebernatuerlich sein, das ist doch nicht normal sonst. sowas krasses wie die kirche kann sich kein mensch ausgedacht haben.

- wenn ich das naechste mal hier herkomm, dann wuerd ich mir freunde mitnehmen und ein auto oder so was mieten. und dann irgendwo am strand uebernachten und dahin fahren, wo sonst keiner hinkommt, und draussen schlafen und lauter verrueckte dinge machen. aber erst das naechste mal.

- irgendwie ist es auf englisch oft leichter zu reden. vielleicht weil man immer ne ausrede hat, warum man sich grad nicht so toll ausdrueckt oder nicht weiss was man sagen soll. auf jeden fall ist es leichter zu beichten, was bei subway zu bestellen, nach ner auskunft zu fragen, ueber den weltjugendtag zu erzaehlen, und noch paar so sachen. und manchmal denk ich auch schon teilweise auf englisch. aber nur manchmal.

- die lieder, die die hier in dem liederbuch in der kirche haben, die sind geil. also, ich kenn die meisten ja eh nicht, aber da sind welche aus taize drin, und alte deutsche uebersetzte kirchenlieder, und ein lied von erzbischof mark coleridge aus canberra (der ist uebrigens echt - mir faellt jetzt kein wirklich passendes positives wort ein *g*), und most of all eins von meinen lieblingsliedern (here i am lord) und als die das letzten sonntag als abschlusslied gesungen haben, allerspaetestens ab da war mein tag super ;)
(ach ja @mcq: es gibt kirchen hier! man muss vielleicht nur etwas danach suchen, weil sie nicht so mit nem grossen turm in der mitte vom dorfplatz rumstehen und als wahrzeichen der stadt gebraucht werden...und die heissen voll oft kathedralen, egal wie klein sie sind)

- und last but not least: http://picasaweb.google.com.au/htebasile.eli/ReceiveThePower

ganz kurz:

- ich bin schrecklich erkaeltet
- es ist super hier
- ich hab viel mehr zu erzaehlen als ich sagen kann
- ich vermiss die uni, ist das krank?
- ich will wieder soviel internet haben wie ich will
- ich will dass der wyd zuhause weitergeht
- wieso?
- das meer ist absolut geil und our god is an awesome god, how great is our god!
- ich will nen usb anschluss und unbegrenzten email speicherplatz
- hoffentlich verpass ich meinen flug jetzt nicht
- wieso fallen mir nur so langweilige sinnlose sachen zu erzaehlen ein, wenn es doch so viel wichtiges zu sagen gibt?

habs ja quasi versprochen was zu erzaehlen, auch wenns im moment nicht so ganz einfach ist mit internet und so.

also tage der begegnung im moment sind super, aber hier krass kalt, man denkts sich das so gar nicht im europaeischen sommer...

aus der perspektive der teilnehmer/pilger/whatever sieht alles glaub ich noch anders aus, als es wahrscheinlich in den medien rueberkommt (sofern die ueberhaupt was berichten, in deutschland wahrscheinlich ja nicht...). das extrem einfache leben veraendert auch irgendwie die denkweise, man nimmt alles ganz anders wahr und allein der luxus, nach tagen wieder ein bett zu bekommen und mit warmem wasser duschen zu koennen...man kann das glaub auch gar nicht so gut verstehen ohne sowas schonmal erlebt zu haben.

wir haben hier auch nicht so viele infos ueber organisation und so was, man lebt eher von einem tag zum anderen und laesst so ein bisschen auf sich zukommen, was sich morgen so alles ergibt, oder in ein paar stunden. naja ganz so ist es auch wieder nicht, aber spontan muss man schon sein, und sich mal schnell handschuhe kaufen und drei jacken uebereinander anziehen, oder innerhalb von ner halben stunde in ne gastfamilie umziehen...

inhaltlich ist es grade sehr verschieden, fuer jeden was dabei, ich hab neu entdeckt die "theology of the body" von johannes paul bzw die interpretation davon von dem lokalen ortspriester hier (tony percy), ist unglaublich interessant, ich wusste gar nicht dass es noch so viel gibt worueber ich noch selten was gehoert hab...lohnt sich auf jeden, sich damit zu beschaeftigen...

"Die Teilnahme an der Eucharistie entfernt uns also nicht von unseren Zeitgenossen, im Gegenteil (...)"

Benedikt XVI. am Sonntag am Abend in einer Videobotschaft zum 49. Eucharistischen Kongress in Kanada

Okay, das ist ein aus dem Zusammenhang gerissenes Zitat. Aber ich würd das gern mal bewiesen haben. Es fühlt sich nämlich manchmal auch anders an, obwohl ichs dem Bene glaube.