Warum hab ich Vorbilder?
Gute Frage.

Gutes Gespräch. Ich komm vorwärts. Wenn ich dir das nur erzählen könnte. Du, mein Vorbild - nein, das ist doch zuviel der Ehre. Es ist bestimmt gut, dass ich es dir nicht erzählen kann, dass ich dich nicht mehr seh. Ich muss losgelöst von dir vollständiger werden, ehrlicher, die "geheilte E.". Das darf nicht von dir abhängig sein, sonst wär ich nicht so, wie ich bin und sein will.

Du kommst mir grad so unwirklich vor, unsere Begegnung wie aus einer anderen Zeit, aus einer anderen Welt, da sie so einzigartig war. Vielleicht warst du ein Engel, geschickt für mich, um mich aufzurütteln und durch endloses Schweigen gemeinsam und Fragen zum Reden zu bringen. Nein, Engel bist du nicht. Mensch.

Ich will dich gar nicht wieder sehn, das würde mich verunsichern, aufrütteln, alles durcheinander bringen, das Glück, das ich (?) mir aufgebaut hab, in Frage stellen. Vielleicht wär es gut, deswegen, dich zu sehen, um noch weiter zu kommen. Aber ich weiß, dass es jetzt nicht gut wär, denn eine Begegnung würde mich ablenken von den Fragen, die mir allein der Gedanke an dich stellt.

Ich will, dass du unerreichbar bleibst, obwohl ich nur von dir gelernt habe, weil du einmal erreichbar für mich warst. Ich will nicht sehen, ob du Fehler hast; ich will nicht sehen, wie du mich enttäuschst. Bleib auf deinem Denkmal, wo du bist...