Wahrheit und Liebe
"In Christus treffen
die Schönheit der Wahrheit und
die Schönheit der Liebe
aufeinander."
Benedikt XVI, 22. Mai 2006
Wahrheit und Liebe - sind das nicht Gegensätze?
Also in meinem Leben sind sie das oft, vor allem in Diskussionen rund um meinen Glauben.
Ich gehör unter anderem ganz deutlich wegen der Wahrheit zu meiner Kirche. Das war quasi meine erste bewusste Entscheidung für diesen Glauben, als ich in der Kirche während der Kommunion auf einmal gewusst hab: das ist richtig. Das ist richtig, was ich hier mache, das ist wahr und gilt ganz objektiv und auch für mich, nicht nur für andere.
Auch später, als ich dann immer mehr in der Schule gelernt hab, viel mit Kritik an diesem Glauben in Berührung gekommen bin und vor allem mir auch selbst mehr diese Fragen gestellt habe, wie Glaube und Wissenschaft zueinander passen, da ist mir diese Wahrheit wichtig geworden. Es gibt die objektive Wahrheit, nicht "egal welche Religion, jeder wie er will". Relativismus ist glaub ich eine der gefährlichsten Strömungen unserer Zeit, weil man sie auch nicht so leicht erkennt und sich das so unglaublich "tolerant" und toll anhört, wenn man anderen ihre Meinung und ihren Glauben lässt.
Aber die Liebe, die sagt mir doch, ich soll die Leute lieben, die die Wahrheit nicht kennen und nicht annehmen. (Jetzt mal davon ausgegangen, ich könnte die Wahrheit komplett erkennen und wüsste das genau.) Wie sieht das denn konkret aus in ner Diskussion? Das ist echt nicht so leicht und ich weiß auch nicht so genau, ob ich dabei zu sehr auf meinem Standpunkt beharre oder ob ich eher zu viel nachgebe.
Besser ist es immer, mit Freunden zu diskutieren, mit denen ich mich sonst gut versteh und woran die Meinungsverschiedenheiten dann nichts ändern können, auch weil uns an der Freundschaft viel liegt. Aber mit anderen muss ich doch auch reden, wenn ich die Wahrheit kenn und sie nicht! Und wenn die Wahrheit angegriffen wird, muss ich sie dann nicht verteidigen?
Hmmm...ich glaub, es darf nicht die Wahrheit an sich im Mittelpunkt stehen, sondern mir sollte es um die Menschen gehen. Die sind nicht "Feinde", die die Wahrheit angreifen, sondern Leute, die ich liebe(n soll) und ihnen aufgrund dessen die Wahrheit nahe bringen will. Die Wahrheit muss nicht verteidigt werden. Sie ist so oder so wahr, sie braucht meine Anstrengungen zu ihrer Verteidigung nicht. Aber die Menschen, die brauchen die Erkenntnis der Wahrheit und sie brauchen meine Liebe. Also sollte sich mein Bemühen darauf richten, die Wahrheit anderen näher zu bringen, nicht sie anderen "um die Ohren zu schlagen". Die Wahrheit will geliebt werden, weil sie schön ist, nicht gefürchtet und gehasst. Da kann ich in Diskussionen mit ein bissle Menschenkenntnis und sich-in-andere-einfühlen vielleicht was zu beitragen.
Mal ganz abgesehen davon: BXVI selber macht das ganze wirklich gut find ich. Aus so vielen seiner Worte geht das ganz klar hervor, dass er den Leuten keine Regeln und so vorschreiben will, obwohl die ganz klar sind, sondern erstmal die Liebe wichtig ist. Hammer, find ich voll beachtlich und nachahmenswert. Und ich denk die Leute merken das auch. Die überraschend positive Stimmung aus weiten Kreisen zeigt das schon, zum Beispiel viele Reaktionen auf seine erste Enzyklika.
die Schönheit der Wahrheit und
die Schönheit der Liebe
aufeinander."
Benedikt XVI, 22. Mai 2006
Wahrheit und Liebe - sind das nicht Gegensätze?
Also in meinem Leben sind sie das oft, vor allem in Diskussionen rund um meinen Glauben.
Ich gehör unter anderem ganz deutlich wegen der Wahrheit zu meiner Kirche. Das war quasi meine erste bewusste Entscheidung für diesen Glauben, als ich in der Kirche während der Kommunion auf einmal gewusst hab: das ist richtig. Das ist richtig, was ich hier mache, das ist wahr und gilt ganz objektiv und auch für mich, nicht nur für andere.
Auch später, als ich dann immer mehr in der Schule gelernt hab, viel mit Kritik an diesem Glauben in Berührung gekommen bin und vor allem mir auch selbst mehr diese Fragen gestellt habe, wie Glaube und Wissenschaft zueinander passen, da ist mir diese Wahrheit wichtig geworden. Es gibt die objektive Wahrheit, nicht "egal welche Religion, jeder wie er will". Relativismus ist glaub ich eine der gefährlichsten Strömungen unserer Zeit, weil man sie auch nicht so leicht erkennt und sich das so unglaublich "tolerant" und toll anhört, wenn man anderen ihre Meinung und ihren Glauben lässt.
Aber die Liebe, die sagt mir doch, ich soll die Leute lieben, die die Wahrheit nicht kennen und nicht annehmen. (Jetzt mal davon ausgegangen, ich könnte die Wahrheit komplett erkennen und wüsste das genau.) Wie sieht das denn konkret aus in ner Diskussion? Das ist echt nicht so leicht und ich weiß auch nicht so genau, ob ich dabei zu sehr auf meinem Standpunkt beharre oder ob ich eher zu viel nachgebe.
Besser ist es immer, mit Freunden zu diskutieren, mit denen ich mich sonst gut versteh und woran die Meinungsverschiedenheiten dann nichts ändern können, auch weil uns an der Freundschaft viel liegt. Aber mit anderen muss ich doch auch reden, wenn ich die Wahrheit kenn und sie nicht! Und wenn die Wahrheit angegriffen wird, muss ich sie dann nicht verteidigen?
Hmmm...ich glaub, es darf nicht die Wahrheit an sich im Mittelpunkt stehen, sondern mir sollte es um die Menschen gehen. Die sind nicht "Feinde", die die Wahrheit angreifen, sondern Leute, die ich liebe(n soll) und ihnen aufgrund dessen die Wahrheit nahe bringen will. Die Wahrheit muss nicht verteidigt werden. Sie ist so oder so wahr, sie braucht meine Anstrengungen zu ihrer Verteidigung nicht. Aber die Menschen, die brauchen die Erkenntnis der Wahrheit und sie brauchen meine Liebe. Also sollte sich mein Bemühen darauf richten, die Wahrheit anderen näher zu bringen, nicht sie anderen "um die Ohren zu schlagen". Die Wahrheit will geliebt werden, weil sie schön ist, nicht gefürchtet und gehasst. Da kann ich in Diskussionen mit ein bissle Menschenkenntnis und sich-in-andere-einfühlen vielleicht was zu beitragen.
Mal ganz abgesehen davon: BXVI selber macht das ganze wirklich gut find ich. Aus so vielen seiner Worte geht das ganz klar hervor, dass er den Leuten keine Regeln und so vorschreiben will, obwohl die ganz klar sind, sondern erstmal die Liebe wichtig ist. Hammer, find ich voll beachtlich und nachahmenswert. Und ich denk die Leute merken das auch. Die überraschend positive Stimmung aus weiten Kreisen zeigt das schon, zum Beispiel viele Reaktionen auf seine erste Enzyklika.
elein - Sa, 10. Feb. 2007, 20:36
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