"Liebe und Verantwortung" von JPII

Ich hab ehrlich gesagt nicht mit soo vielen Fremdwörtern gerechnet. Auf ner zufälligen Seite 11 Fremdwörter (sowas wie "Unweggebbarkeit" und "Seinszuwachs" hab ich nicht gezählt...) und 3 lateinische Zitate. Einfach zu lesen ist es definitiv nicht.

"Somit ist bei der Zuneigung zwischen Mann und Frau die Wahrheit über den Wert der Person, der man zuneigt, grundlegend und entscheidend. Emotiv-affektive Regungen tragen oft dazu bei, die Zuneigung zu entstellen oder zu verfälschen, wenn man ihretwegen in der betreffenden Person Werte wahrzunehmen vermeint, die ihr in Wirklichkeit abgehen."
Und das ist kein besonders komplizierter Satz. Ich hätte dazu halt gesagt "Liebe macht blind (und deswegen muss man aufpassen)", aber schließlich bin ich nicht so gebildet, wie Johannes Paul II das war. Das ist nicht so ironisch, wie es sich anhört. Und leider bin ich auch nicht konzentrationsfähig genug, um seine Worte ganz zu verstehen... Dazu ist es zu theoretisch philosophisch, und nur schnell überfliegen (wie ich das mach ;)) funktioniert dann halt nicht soo arg gut.

Warum les ich das Buch trotzdem? Liegt das nur an meiner Langeweile, will ich damit angeben (nun ja das vielleicht auch...), oder ist es wirklich so interessant?
Also wie gesagt versteh ich nicht viel vom Inhalt komplett, aber manchmal sind da so "aha"-Momente. So Stellen, wo mir irgendwas ganz Neues bewusst wird, die ich nochmal lesen muss. Und leider viel zu schnell wieder vergess. Wegen denen hab ich mir vorgenommen, bevor ich heiraten würde, muss ich das Buch nochmal lesen. Gemeinsam. (Okay, ne Vereinfachung von dem Ganzen für Normalsterbliche fänd ich auch nicht schlecht...)

münchen ich komme

Komisch, wie schnell das geht. Ich wusste es ja, dass ich genommen werd, aber trotzdem. Jetzt ist die letzte Chance für Gott vorbei, mir die Tür zuzumachen... ;) Nee Quatsch.

[Nur ein Satz noch (die Sätze mit der Schleimspur verkneif ich mir dann doch mal): "Dieses persönliche Eignungsfeststellungsverfahren hat sicher auch dazu geführt, dass Sie sich als neues Mitglied der Technischen Universität München von Anfang an gut aufgenommen fühlen und nicht den Eindruck haben müssen, in die Mühlen einer Massenuniversität geraten zu sein." Ähhhm... und was wäre, wenn doch?]

...und wer hat jetzt ab September für mich ein Zimmer frei in München?

...oder wer schreibt mir nette Briefe und bescheinigt mir mein nicht wirklich vorhandenes außerordentliches gesellschaftliches und kirchliches Engagement, weswegen ich unbedingt einen Platz in den besten, billigsten und begehrtesten Wohnheimen kriegen muss?

kleinere und größere private neuigkeiten von gott

Meine Finger tun immer noch weh von der Viertelstunde heut Nachmittag. Ich glaub, ne begeisterte Gitarrespielerin wird trotzdem nie aus mir, auch wenns wirklich Spaß gemacht hat. Und ich kann jetzt fast "When the music fades" spielen. ;)

Und dann wollt ich noch ein fettes Danke an Gott schicken beziehungsweise ein öffentliches Danke. Soviel krasse Dinge wie heut abend hab ich ihn schon länger nicht mehr tun sehen. Und es ist halt wirklich so, dass ich selber noch sehr viel mehr gesegnet werd, wenn ich nur für die andren und mit ihnen bete. Das alles mitzuerleben, und bemerken, wie er durch mich redet...wow. So viele haben Entscheidungen für Gott getroffen. Und vor allem, - joa...das kann ich jetzt nicht sagen, aber...ich freu mich mit. =) Ohne Neid und auch ohne Komisch-finden. Ich freu mich wirklich, dass Jesus auch heute so...wow. =) Auch wenn sich für mich selber nicht viel geändert hat in dem Sinn, aber anders vielleicht. Nein bestimmt, nein hoffentlich. Auf jeden Fall danke.

foto aus drei gründen

abipulli

1. als layout-technische abwechslung in dem ganzen text hier auf der vollgestopften seite,

2. um mich zu sehen (auch wenn ich kein wirklich aussagekräftiges bild über meine frisur gefunden hab),

und
3. weil mal laut gesagt werden muss, dass der abipulli genial schön und bequem und einfach nur toll ist.

Plädoyer für eine weltfremde einzigartige Erziehung

Nachdem ich heute mal wieder einen Blick in die Zeitung geworfen und fast nur noch Artikel über den so dringend notwendigen Ausbau von Ganztagesschulen gesehen hab, muss der Beitrag jetzt doch sein.

Am Sonntag hab ich wohl erfolglos aus irgendeinem Grund versucht, meiner Mutter zu erklären, wie schlimm es für mich war, mich mit dieser Erziehung und Welt(un)erfahrenheit im täglichen Leben außerhalb der Familie zu bewegen. Dass es beinahe jeden Tag so war, als ob ich als Außerirdischer irgendwo ausgesetzt wurde und von gar nichts was weiß. Ich hab mich dran gewöhnt gehabt, bin es jetzt immer noch oft, auch wenn ich heute "integriert" in diese Welt bin wie nie zuvor.

Ich glaub immer noch, dass der normale Durchschnittsmensch das wohl nie wirklich verstehen kann. Wenn auch jeder bis zu einem gewissen Grad die Erfahrung macht, mal nicht mitreden zu können, so ist das immer nur ein begrenztes Gebiet. Bei mir auch, natürlich, aber es ist was anderes, ob man "noch nie im Ikea war" und deswegen nicht weiß, wie man sich da benimmt, oder ob man irgendwann das Gefühl hat, kein Gespräch führen zu können, ohne mindestens die Hälfte nicht nachvollziehen zu können. Selbst unter Freunden merkt, dass man sich keine Vorstellung von ihrem Leben machen kann. Ich erinner mich an einige so Situationen, im Rückblick ist das eher lustig, auch damals hab ichs nicht als schlimm empfunden, ich kannte ja nichts anderes. Aber wenn man in der 8. Klasse zum Abschluss gemeinsam ins Kino geht, die Klasse eifrig über den Film diskutiert und ich selber noch nie im Kino war (ehrlich...) und keine Vorstellung davon hab, von was die reden, dann ist das nicht ganz leicht gewesen. Vor allem weil ich mir nie was anmerken lassen wollte. Oder Freundinnen miteinander übers Shopping am Wochenende reden, von "H und M", NewYorker, C&A und Müller, und ich einfach keinen von den Namen schon mal gehört hab, noch nicht mal weiß was man da verkauft... Oder man versucht mir nur nen Weg zu beschreiben, wenn ich schon mal zugegeben hab, dass ich nicht weiß, wo ich denn das Kino find: "Also du kommst dann den Marienplatz runter (Marienplatz??) und dann...weißt du, wo der Müller ist?" Ähhh...nee...(was um Himmels willen ist der Müller?) Kurz und gut, irgendwann hab ichs aufgegeben, irgendjemand nach irgendnem Weg zu fragen ;) und musste mir das später erst wieder angewöhnen. Auf jeden Fall, heute lach ich über diese Situationen, aber das war wirklich so. Ich hab mich nie wirklich wohl gefühlt und bin mir die ganze Zeit nur vorgekommen wie ein Außerirdischer. Jeder redet von McDonalds wie von seinem zweiten Zuhause und ich hab noch nie in meinem Leben nen Hamburger gesehn.

Meine Mutter war nach meinen Erzählungen irgendwann fast verunsichert und hat gemeint, was sie denn hätte anders machen sollen? Irgendwie dachte sie, ich würde ihr Vorwürfe machen wollen. Und sie hat mir von Alkoholproblemen von irgendwelchen Verwandten erzählt, und dass sie uns doch nur bewahren wollte.
Natürlich, ich bin mir doch auch nie eingesperrt vorgekommen, ich durfte doch alles, wirklich alles. Ich wollte nur nicht. Keine Ironie. Ich bin mir noch nicht mal "bewahrt" vorgekommen. Ich wollte vieles nur selber nicht, weil ich doch nur kannte, was mir erzählt wurde.

Noch ein Beispiel: Die liebe kleine Tochter findet ne uralte Abizeitung vom Gymi, liest die aufmerksam und kriegt dann erzählt: "Versprich mir, dass du nie ins Czardas gehst, weil da gibts Drogen". Wo es Drogen gibt, da will doch die liebe kleine Tochter sowieso nicht hin, mit kindlicher Fantasie denkt sie sich aus, wie schrecklich das Czardas wohl ist. Und das Ganze hat den Vorteil, dass sie Jahre später immer noch ne Vorstellung vom Czardas hat (auch wenn sie nicht weiß, wo das liegt...nicht in ihren kühnsten Träumen hätte sie das gedanklich mitten in die Innenstadt gelegt, schon allein, weil "die Hochstatt" sowieso was völlig Unbekanntes war). Meine Eltern würden wohl abstreiten, dass sie mir je das Czardas verboten haben, und sie haben damit sicher recht, dass sie es nicht so gemeint hatten. Mir ist die Szene nur deswegen überhaupt in Erinnerung geblieben, weil es so äußerst selten vorkam, dass sie mich wirklich vor was gewarnt haben.

Aber genug von den Beispielen. Ich glaub, ich könnt noch ewig so weitererzählen, vieles haben bestimmt andre auch so ähnlich erlebt.

Was ich eigentlich sagen wollte: Ich bin im Nachhinein dankbar dafür. Und ich würde meinen Kindern die gleichen Erfahrungen wünschen. Das ist kein Sadismus, nein, ich finde wirklich, eine Portion mehr Weltfremdheit würde vielen nicht schaden. In dem Sinn, dass man selbst andere Erfahrungen hat als andere. Dass man die Welt anders betrachtet, aus einer anderen Perspektive und mit anderem Blickwinkel. Vielleicht versteh ich nicht jeden Klatsch und Tratsch, oder kann nicht über Fernsehgewohnheiten mitreden, aber manchmal hab ich doch das Gefühl, mehr sehen zu können als viele andere, und hinter die Kulissen zu schauen. Ich sollte mich mehr politisch engagieren, ja, ich hätte viel zu sagen. Sicher genauso nur von außen übernommene Vorstellungen, wie das bei jedem so ist. Aber es wären wirklich andere Einflüsse, die mich geprägt haben, und das ist doch wohl für eine Demokratie besonders wichtig.

Diese Einheitsmenschen, wie mir ganz viele andere lange Zeit vorkamen, weil ich selber so anders war, die haben auch eine Einheitsmeinung. Von meinem extremen außerirdischen Standpunkt aus zumindest. Natürlich ist aber jeder stolz auf seine eigene Meinung. Ich glaube, eine wirkliche eigene Meinung kann man nur entwickeln, wenn man eigene Erfahrungen hat, die sich von denen der anderen unterscheiden. Keiner ist gern ganz allein, würd ich mal so behaupten. Ich bin also im Nachhinein wirklich froh über meine Weltfremdheit. Und in Ganztagesschulen, um zum Anfang zurückzukommen, sollen die Kinder den ganzen Tag pädagogisch sinnvoll mit aufeinander abgestimmten Inhalten gefüttert werden. Wie wärs denn damit, die Eindrücke absichtlich NICHT aufeinander abzustimmen? Wie wärs denn damit, die Kinder nachmittags in ihre weltfremden Familien zurückzuschicken, wo sie überhaupt nicht gefördert werden? Dann traut man dem Kind selbstständiges vernetztes Denken auch wirklich zu. Ich glaub nicht, dass die damit überfordert sind.

und wieder mal ein sinnloser beitrag

Soll ich mich jetzt freuen oder ärgern, weil ich auch so nen tollen "Häresie der Woche" Kommentar von den Sedis gekriegt hab? Mist, jetzt hab ich ihn schon gelöscht und kann gar nicht mehr zeigen, was ich damit meine, für die, dies nicht kennen. Egal, auf jeden Fall bin ich jetzt wohl anerkannt. Also, so richtig anerkannt.

Und wo ich schon bei sinnlosem Zeug bin: Das ist übrigens dann meine (schon nicht mehr so neue) Frisur. Also lang, ja.
haar

edit: ne Erklärung zum Sedi-Spam

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